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Tagebucheintrag, 10.Oktober

23 Uhr. Die Straße vor dem Haus ist leer. Die Straße ist Schatten. Ich sitze am Zeichentisch und gebäre Linien. Eine führt in den Tod, eine andere zerbricht meinen Körper. Die Sonne wird mich noch finden vor alledem, am nächsten Morgen, wenn ich wieder gesehen werde. Sie wird mich finden mit ihren gläsernen Augen. Jetzt sieht mich nur meine Phantasie. Ich verhülle ihre Nacktheit mit Nachtstoff, weich und gierig. 

Ich bin Mohn, der den Winter überlebt. Ich bin Passion im Morgengrauen. Ich zeichne und verschwinde.         

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