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Tagebucheintrag, 21.September

3.30 Uhr. Der Schlaf liegt neben mir. Ich trinke Kaffee, zu früh, zuviel. Ich bin maßlos. Maßlos an der Frühe, maßlos an dem Zuviel. Maßlos das Zimmer, der Untergrund auf dem ich schreibe und zeichne, bevor ich mich dem Gewissen des Papiers aussetze. Das Unbestimmte an der noch verbleibenden Lebenszeit gibt mir die Kraft aufzustehen. Es ist wie ein kühler Engel, der schweigt.

Allmählich öffnen sich die Augen des Tages. Ich klopfe den Sand aus meinen Illusionen, die übernächtigt sind.

Wird es Schnee geben in diesem Winter? Wird es Schatten geben, Trauer und Zweifel? Es ist Herbst. Es ist Angst. Sie scheint durch das Fenster.

In mir dieser glatte Stein des Wartens. Ich denke an meine Großmutter, sehe sie in violetter Kleidung. Sie ist lange tot und lange am Leben in mir. Sie wohnte über mir, in dem Haus meiner Kindheit. Daran hat sich nichts geändert. Auf dem Tisch das Brot. Es hat diese schöne Kontinuität...                     

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